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Artenschutz

Brennpunkte

Es gibt immer weniger Frösche, Molche und Kröten - Ergebnis der Amphibienrettung 2022

15.06.2022

Alle Amphibien sind besonders schützenswert, seltene Arten wie Kammmolch und Laubfrosch, die in wenigen Gebieten des Landkreises vorkommen, sind sogar streng geschützt.

Die Querungshilfen während der Krötenwanderung im Frühjahr sind eine Artenschutzmaßnahme, die landesweit ein Herzstück des ehrenamtlichen Engagements von BN-Mitgliedern darstellt. Im Landkreis Ebersberg funktioniert die Krötenrettung in bewährter Kooperation von Unterer Naturschutzbehörde, Straßenmeisterei und den ehrenamtlichen Helfern des BUND Naturschutz.

Im Frühjahr 2022 wurden an 14 Standorten des Landkreises Amphibienzäune errichtet, um die Tiere bei ihren Wanderungen zu den Laichgewässern vor dem Straßentod zu retten. Diese Maßnahme wurde von 98 Ehrenamtlichen des Bund Naturschutz und von Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt. Allein 18 ehrenamtliche Helfer waren in Ebersberg zu den frühen Morgenstunden und spät am Abend unterwegs.

Leider ergeben die Zahlen einen ständigen Rückgang. So wurden beispielsweise in Gmaind, wo die meisten Kröten in Ebersberg gezählt wurden, dieses Jahr 806 Kröten über die stark befahrene Straße gebracht. Letztes Jahr waren es noch 1.400 Tiere. Es fällt hier auch der starke Artenschwund auf, da es sich bei den geretteten Tieren fast hauptsächlich um Erdkröten handelt. In Gmaind ist, einzigartig im Landkreis, eine festinstallierte Querungshilfe errichtet, die mit 3 Untertunnelungen einen sicheren Weg zum Laichgewässer ermöglichten soll. Leider ist die Installation dringend sanierungsbedürftig, besonders der Rückweg der Tiere durch die Tunnel ist gefährdet, da sie zugewachsen und verschüttet sind.

Ein deutlich höheres Artenaufkommen ist im Bereich Baumberg (Frauenneuharting) zu beobachten. Hier wurden neben Erdkröten auch Grasfrösche und Molche gerettet und fast schon eine kleine Sensation --- Laubfrösche! Doch auch hier ist ein zahlenmäßiger Rückgang der Tiere zu beklagen.

Die mühsame Arbeit der ehrenamtlichen Helfer ist sinnvoll und hilft dabei, den ständigen Rückgang der Anzahl der Amphibien einzudämmen, weil sie ein Ablaichen der Tiere ermöglicht und so für die nächste Generation sorgt. Die Rückwanderung in die Winterquartiere kann leider nicht begleitet werden, da sie nicht zu bestimmten Zeiten erfolgt wie die Zuwanderung.

Am wichtigsten ist es jedoch, die Habitate zu schützen. Kleine Laichgewässer müssen erhalten werden, auch Landwirte sollten sich der Laichzeit bewusst sein und die Wanderwege der Amphibien bei der extensiven Bewirtschaftung wie zum Beispiel Düngen und Kalken der Wiesen soweit als möglich aussparen. Aus diesem Grunde werden die Landwirte der Gebiete informiert und gebeten mit den Naturschützern zusammenzuarbeiten.

Regina Wegemann und Ulrike Schweizer

Bund Naturschutz, Kreisgruppe Ebersberg,Tel.: 08092 88871