Bayerisches Löffelkraut: Rote Liste gefährdeter Pflanzen Bayerns: 2 (stark gefährdet, Endemit)
Diese unscheinbare Pflanze trägt ihren Namen zu Recht: Die weiße Blume mit löffelartigen Blättern wächst weltweit nur in Bayern und auch hier nur in einer schmalen Zone im Alpenvorland. Bei uns kommt sie nur an wenigen Stellen im südlichen Landkreis Ebersberg vor. Das Löffelkraut ist also ein echter bayerischer Ureinwohner, sehr selten und unbedingt zu schützen.
Es wächst nur an natürlichen Quellen direkt im Wasser. Ist das Wasser genügend sauber und nährstoffarm, kann sich das Löffelkraut gegenüber anderen Pflanzen gut behaupten. Das bis 60 cm hohe Kraut blüht schon im April und bildet pro Pflanze bis zu 1000 Samen, aus denen viele neue kleine Löffelkräuter heran wachsen. So kann eine Löffelkrautfamilie über Jahre sogar von einem Platz zum anderen wandern.
Damit das Bayerische Löffelkraut sich auch weiterhin verbreiten kann, braucht es den Schutz der Quellen und eine gezielte Pflege seiner Wuchsorte. Eine jährliche Mahd dieser schwierigen Standorte sorgt dafür, dass hochwüchsige Konkurrenten - wie z.B. Mädesüß - das Löffelkraut nicht überwuchern. Aus demselben Grund sind ihm zu starke Nährstoffeinträge abträglich, so dass es nur in extensiv genutzter Umgebung überleben kann.