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Artenschutz

Brennpunkte

Umfangreiche Baumfällaktionen beim BerufsFörderungsWerk (BFW) Kirchseeon geplant

Pressemitteilung

Bei der Kreisgruppe Ebersberg des BUND Naturschutz schrillen die Alarmglocken. Für ein Bauvorhaben beim BerufsFörderungsWerk (BFW) Kirchseeon sollen 50 bis 100 alte Bäume gefällt werden.

28.11.2020 - „So haben wir uns die Öffentlichkeitsbeteiligung nicht vorgestellt“, das ist die Reaktion von Olaf Rautenberg, Kreisvorsitzendem des BUND Naturschutz (BN), als er die Einladung zu einer Informationsveranstaltung des Berufs Förderungs Werkes (BFW) in Kirchseeon erhält. In kleinem Kreis wird den Teilnehmern von BN, unterer Naturschutzbehörde, Marktgemeinderat und Verwaltung die geplante Baumaßnahme des BFW vorgestellt.

Ersatzbau- und Sanierungsmaßnahmen sollen sich bei laufendem Betrieb für die berufliche Umschulung im BFW über fast sieben Jahre hinziehen. Die Anzahl der vorhandenen Parkplätze für die Umschülerinnen und Umschüler, die zum Teil aus ganz Bayern nach Kirchseeon kommen, soll dabei auf 583 erhöht werden. Schätzungsweise 50 bis 100 Bäume müssten dazu gefällt werden.

►  „Aus dem jetzigen Parkgelände würde ein Parkplatzgelände werden. Buchen und Eichen, die beim Bau der bestehenden Anlagen vor 50 Jahren sicherlich schon über 100 Jahre alt waren, sollen der Kettensäge zum Opfer fallen“, so Michael Bernauer vom BN in Kirchseeon.

►  „Für unsere Planung haben wir bisher viel Zuspruch erfahren“, lobt Günther Renaltner, der Geschäftsführer des BFW, seine bisherigen Präsentationen im Landratsamt und bei dem Gemeinderat von Kirchseeon.

►  „Dann haben die Teilnehmer der Informationsrunden wohl nicht aufmerksam genug hingehört“, meint Beate Kiss von den Kirchseeoner BNlern. „Die kostenlose Bereitstellung von teuren Parkplätzen wird den Trend steigern, auch dann mit dem eigenen Auto zu kommen, wenn die Möglichkeit besteht, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Schönfärberische Begriffe und Vergleiche wie: „gesunder Mischwald statt wind- und trockenheitsanfälliger Stangenwald, Klimabäume statt Brotbäume, optische Verbesserung des Gesamtbildes, den ökologischen Fußabdruck der Liegenschaft zu verbessern, können bei einer Begehung des Geländes nicht bestätigt werden“ so die kritische Anmerkung von Beate Kiss.

►  „Wenn der BUND Naturschutz die Baumaßnahme des Berufs Förderungs Werkes in der vorgestellten Form ablehnt, dann hilft er damit nur der Gemeinde Kirchseeon ihre Verpflichtungen zu erfüllen, die sie mit ihrem Bekenntnis zur Energiewende 2030, Klimaschutzregion Ebersberg, Verkehrs-Allianz B304 und den Versprechen in den Wahlprogrammen aller Parteien übernommen hat. Tausende von LKW-Bewegungen durch Kirchseeon, Lärm- und Abgasbelastungen über sieben Jahre, auf Dauer Steigerung des PKW-Verkehrsaufkommens - darüber werden wir wohl Bürgerinnen und Bürger selbst informieren müssen. Vielleicht müssen wir Wähler und Wählerinnen entscheiden lassen, ob sie das wirklich wollen“, so der BN Kreisvorsitzende.

Olaf Rautenberg
Kreisvorsitzender
BUND Naturschutz in Bayern e.V.