40 Jahre Bund Naturschutz Glonn
„In der Wiese vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum.
Ich träumt in seinem Schatten, so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort.
Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort.“
Aus „Der Lindenbaum“ von Wilhelm Müller 1824
„Ich hab´ eine wirklich tolle Gruppe übernommen!“, begrüßte Rosi Reindl als 1. Vorsitzende des Bund Naturschutz in Glonn die knapp 30 Gäste, die sich im Schatten der gut 100 Jahren alten Linde von Familie Kronthaler eingefunden hatten. Die Linde ist ja der Symbolbaum des Bund Naturschutz in Bayern. Was liegt da näher, als den 40. Geburtstag der Ortsgruppe Glonn „Unter der Linde“ gebührend zu feiern.
1. Bürgermeister Josef Oswald, einer der ersten Gratulanten, erinnerte daran, dass die Gemeinde Glonn schon seit 54 Jahren Mitglied im Bund Naturschutz ist. Er betonte, wie wichtig die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange der Natur ist: “Auch wenn man nicht immer der gleichen Meinung ist, kann der Bund Naturschutz jederzeit zu mir kommen. Und, ich hab´ auch keine Angst, dass sich die Rosi nicht bei mir rührt!“
Einen kurzen Abriss der Geschichte der Ortsgruppe gab dann der Kreisvorsitzende Sepp Biesenberger „garniert“ mit ebenso interessanten wie humorvollen Anekdoten der Gäste. 1984 von Jochen Carl gegründet gelang es damals erfolgreich eine Mülldeponie bei Hafelsberg zu stoppen. „Das hat die Leute hier zusammengebracht“, so Carl, der 1982 der Amphibien wegen Umweltschützer geworden war. Mit einem Augenzwinkern erinnert er sich, dass ihn seine Arbeitskollegen scherzhaft einen „Krötenspanner“ nannten, weil er sich so intensiv mit dem Paarungsverhalten der Tiere auseinandergesetzt und sein Segelboot bezeichnenderweise „Froschkönig“ getauft hatte.
Aber nicht nur „Krötenzählen“ war angesagt, auch auf Themen wie Waldsterben, Zerstörung der Landschaft, Vernichtung von Kleinstgewässern, Schutz der Artenvielfalt machte die Ortsgruppe im Laufe der 40 Jahre engagiert aufmerksam. So wurde z.B. 1993 eine Streuobstwiese zwischen Adling und Doblberg mit 90 Obstbäumen und 300 Sträuchern vom BN zusammen mit dem Staatsforst angelegt und bis heute gepflegt. Die Wiese wird zudem von Schafen beweidet, die einem Landwirt aus Bad Aibling gehören.
Auf Jochen Carl folgte nach 16 Jahren Brigitte Färber, die ihrerseits den „Staffelstab“ nach 10 Jahren an Gundel Meistring übergab. Ihr lag vor allem die Kindergruppe sehr am Herzen, die sich seit 1992 großer Beliebtheit erfreute und schon die Kleinsten spielerisch mit Natur- und Umwelthemen vertraut machte. Gundel Meistring ging nun voriges Jahr in den wohlverdienten „Ruhestand“ unterstützt aber die neue Vorsitzende Rosi Reindl noch tatkräftig als Stellvertreterin. Für die meisten Bereiche konnten Verantwortliche gefunden werden, außer für die Kindergruppe. „Wir würden uns daher sehr freuen, wenn sich auch für diese jemand findet. Quasi als Geburtstagsgeschenk“ Mit diesem Wunsch schloss Rosi Reindl den „offiziellen“ Teils der Feier. Nicht ohne sich noch im Namen aller bei Familie Kronthaler ganz herzlich für die Gastfreundschaft und die schmackhaften Leckereien zu bedanken, die am liebevoll angerichteten Büffet schon auf die Geburtstagsgäste warteten.
Sabine Brückmann OG Glonn