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Artenschutz

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BN-OG-Grafing: Nistkästen am Waldfriedhof - Helfer wilkommen

Vor nunmehr sechsundzwanzig Jahren gelangten im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion der Stadtratsfraktion der Freien Wähler und der Ortsgruppe Grafing des BUND Naturschutz (BN) zwanzig Nistkästen in den ökologisch durchaus interessanten Waldfriedhof.

23.02.2023

Der Waldfriedhof bietet einerseits durch seine Lage am Dobel und andererseits durch seinen artenreichen Baum- und Sträucherbestand einen idealen Lebensraum für Singvögel. Den Schwerpunkt bilden Nisthilfen für Meisen, aber auch einige Starenkästen und zwei Röhren für eventuell interessierte Käuze – letztere blieben weitgehend der Nutzung als Winterquartiere für Nager und Amseln als gutgeschützte aber etwas überteuerte Nisthilfen vorbehalten.

Grundsätzlich wurden/werden die Nisthilfen kontinuierlich angenommen, wobei das Gros auf Kohlmeise und Kleiber entfällt. Die Kästen für Keinmeisen werden meist von Blaumeisen belegt. Dabei verhalten sich die Tiere oft sehr phantasievoll, indem sie aus Kranzgebinden Fäden ziehen und sie in ihre Nestkonstruktionen einbauen, was zu einer oft recht farbenfrohen „Innenarchitektur“ der Wohnungen führt.

Doch der Zahn der Zeit nagt an den Kästen und die Kettensäge an den Bäumen, so dass wir im Laufe der letzten Jahre eine Reihe von Nistkästen entweder wegen Baufälligkeit abnehmen mussten oder wegen „Baumfälligkeit“ verloren. Inzwischen ist der Bestand von ursprünglich 20 auf dreizehn geschrumpft.

So wurden zum Beispiel von den 13 noch intakten, zugänglichen Kästen 2022 11 fürs Brutgeschäft angenommen, dabei ergaben sich, incl. einer eindeutigen Doppelbelegung  4 Kohlmeisen, 4 Blaumeisen und 3 Kleiberbruten. Bei der anfallenden Kontrolle im Februar stellte sich heraus, dass ein Kleiber bereits aktiv am Nestbau beschäftigt war, so dass wir ihn nicht stören wollten und ein Blaumeisenkasten ebenfalls schon mit 5 Eiern „belegt“ war. Grundsätzlich dienen die Höhlen oftmals auch als Winterquartiere, teils für Vögel, teils für Nager, aber es fanden sich mitunter auch Fledermäuse und Hornissennester darin. Andere Höhlen werden auch als Übernachtungsgelegenheiten, genutzt, worauf dann relativ frischer Kot hinweist.

Da die Auslastung wirklich sehr gut ist, darf davon ausgegangen werden, dass einige zusätzliche Kästen durchaus sinnvoll wären. Marion Bauer- Hilt und Bernd Hertling, die sich derzeit um die Kästen kümmern, freuen sich über helfende Hände bei der Installation bzw. beim jährlichen Frühjahrsputz.

Hier bietet sich eine gute Gelegenheit für Naturschützer, die etwas für den erhalt unserer Vogelwelt tun möchten und mitanpacken möchten.

Marion-Bauer Hilt (Tel: 08092 3677) und Bernd Hertling