BN-OG Kirchseeon: Besuch der Wildtierrettungsstation im Tierheim Riem
Vor einigen Monaten wurde mir ein verletzter Siebenschläfer gebracht. Wohin mit dem Tier, da sich niemand damit auskennt. Das Tierheim Riem hat eine Station nur für Wildtiere und hat Ihn sofort aufgenommen. Das hat mich so überrascht, dass ich 3 Tage als Ehrenamtliche im Igelbereich ausgeholfen habe, um die Station kennenzulernen. Mir hat die Arbeit nicht nur Spaß gemacht, es war auch völlig überraschend, was das Tierheim Riem hier leistet.
Übers Jahr verteilt werden allein 1500 bis 1600 Igel aufgenommen. Es werden nur Tiere aufgenommen die verweist, krank oder hilfsbedürftig sind. Mit der Aufnahme eines Igels, beginnt eine Intensivzeit von 2 Wochen, wo er zusätzlich zu den täglichen Aufgaben, genau beobachtet und medizinisch engmaschig betreut wird. Die stabilen Tiere können dann für die Restbehandlung und Gewichtsanfütterung in einem für 75 Tiere ausgelegten Warmraum. Dort werden sie täglich gereinigt, gewogen, gefüttert und evtl. mit Medikamenten versorgt. Erst wenn sie ihr Winterschlafgewicht haben und die Medikamente verstoffwechselt sind ( 2 Wochen nach der letzten Medikamentengabe)können die Igel für den Winterschlaf vorbereitet und in den sogenannten Kaltraum gebracht werden. Auch hier werden täglich die 90 Käfige gereinigt, die Tiere gewogen und gefüttert, bis sie sich entschließen ihr Nest nicht mehr zu verlassen. Dann bekommen die Igel einen extra Karton, der gut gefüllt mit Stroh, ihnen die Möglichkeit gibt bis zum Frühjahr zu schlafen.
Diese ganze Arbeit ist nur mit Ehrenamtlichen leistbar, die fit sind und regelmäßig die Mitarbeiter des Tierheimes unterstützen können. Zu den vielen Beratungsgesprächen, die zusätzlich anfallen ist die nächste Herausforderung die Auswilderung der Tiere. Hier können Hausbesitzer mit Garten das Tierheim unterstützen, indem sie einen Igel kurzzeitig in einem kleinen Gehege versorgen und ihn dann frei lassen. Auf der Homepage Tierheim Riem ist alles gut beschrieben unter Vermittlung Wildtiere.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt, da es noch viele andere Wildtiere gibt, die aufgenommen und versorgt werden. Es ist etwas ganz besonders und in der Regel gibt keine finanzielle Unterstützung und die Tierheime tragen die Kosten selber.
Ich möchte dem Tierheim einen großen Dank aussprechen, da ich gesehen habe mit wie viel Liebe und Hingabe sich alle um die Tiere kümmern und vielleicht hat der eine oder andere kurzzeitig Platz in seinem Garten, um unseren Igeln eine Chance zu geben
Ihre Beate Kiss