Dr. Christine Margraf: Warum ist die Europawahl für den Naturschutz so wichtig?

Etwa 25 Interessierte, unter ihnen der ehmalige Kreisvorsitzende Olaf Rautenberg und der amtierende Kreisvorsitzende Sepp Biesenberger, waren gekommen, um sich anzuhören, warum die Europawahl am 9. Juni für den Naturschutz eine Schicksalswahl wird.

Energiesparende Geräte, weniger Plastik in der Umwelt, weniger Schadstoffe in Luft und Trinkwasser, gesunde Flüsse und Artenreichtum im größten Schutzgebietsnetz der Welt, grenzüberschreitender Klimaschutz oder auch der der reaktivierte Dorfladen – wir alle profitieren täglich davon, aber kaum jemand denkt dabei an Europa.

Doch alleine im Umweltschutz haben mehr als 80% der Gesetze Deutschlands ihren Ursprung in der Europäischen Union. Viele weitere Bereiche wie Landwirtschaft und Verbraucherschutz werden zu großen Teilen in der EU geregelt. In den letzten fünf Jahren kamen unter dem Dach des „Green Deal“ wichtige Errungenschaften dazu wie ein Recht auf Reparatur, ein Lieferkettengesetz, das Verbrenner-Aus oder ein Gesetz zur Wiederherstellung der Natur.

Am 09. Juni entscheiden die Bürger*innen darüber, ob Europa auf dem Weg zur Nachhaltigkeit weiter vorankommt oder ob diese Standards aufgeweicht werden, woran konservative und rechte Kräfte bereits in den letzten Monaten arbeiten.

Dr. Christine Margraf, Leiterin des BN-Artenschutzreferates und stellvertretende Landesbeauftragte des BN, spannte den Bogen von den Brüsseler Beschlüssen zur Wirkung hier vor Ort. Die Referentin beschäftigt sich bereits seit 30 Jahren mit europäischer Umweltpolitik. Sie stellte dar, weshalb die Wahl des europäischen Parlamentes am 09. Juni 2024 nicht nur für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, sondern auch für die Idee Europa und die Demokratie von entscheidender Bedeutung ist.

Neben den Errungenschaften und bereits realen positiven Auswirkungen auf unser Leben und ein nachhaltiges Wirtschaften ging die Referentin auch auf noch bestehende Defizite und die nötigen Maßnahmen aus Sicht des BN ein.