Zur Startseite

Artenschutz

Brennpunkte

Herbstlaub – der beste Winterschutz für unsere Gärten

Der Anblick von buntem Herbstlaub ist wunderschön, da sind sich die meisten Menschen einig. Doch dieser Satz gilt nur so lange, wie die farbenfrohen Blätter an den Bäumen hängen.

15.11.2021

Herbstlaub – der beste Winterschutz für unsere Gärten

Der Anblick von buntem Herbstlaub ist wunderschön, da sind sich die meisten Menschen einig. Doch dieser Satz gilt nur so lange, wie die farbenfrohen Blätter an den Bäumen hängen. Kaum landen sie auf dem Boden, gehen wir mit allerlei Gerätschaften dagegen vor. Wir wollen Ordnung schaffen im Garten. Doch das Herbstlaub erfüllt eine wichtige Funktion im Kreislauf der Natur. Deshalb unser Rat: Räumen Sie Ihren Garten nicht bis ins Kleinste auf, sondern entfernen Sie nur das Nötigste!

Liegengebliebenes Laub bietet vielen Insekten, Kleintieren und Igeln ein Winterquartier und Nahrung. Ein in einer Ecke des Gartens aufgeschichteter, mit Ästen oder Reisig abgedeckter Laubhaufen sorgt für frostsicheren Unterschlupf. Besonders Igel fühlen sich hier mit ihrem Nachwuchs wohl. Das restliche Laub kehren Sie am besten unter Bäume und Sträucher, die Schicht darf gerne fünf Zentimeter oder dicker sein. Darunter verstecken sich unterschiedlichste Kleinstlebewesen, daneben schützt die Laubschicht Bäume und Sträucher vor Frost. Mikroorganismen zersetzen die Blätter im Laufe der Monate zu Humus, die entstehenden Pflanzennährstoffe werden im nächsten Jahr von den Pflanzen aufgenommen - ein natürlicher Dünger, obendrein völlig kostenlos!

Und bitte verzichten Sie unbedingt auf Laubsauger und Laubbläser! Sie verbreiten nicht nur grässlichen Lärm, sondern töten durch die hohe Luftgeschwindigkeit, mit der das Laub durch die Gegend gepustet wird, millionenfach Kleinstlebewesen. Besen und Rechen tun es auch, sie schonen die Natur und unsere Ohren. Auch sind Laubbläser für uns Menschen nicht ungefährlich: Sie wirbeln Sporen, Keime und Staub in die Luft, wir atmen das Gemisch ein. Ältere Modelle, die benzinbetrieben sind, erzeugen zudem unangenehme und giftige Abgase. Aber auch Elektro- oder Akku-Modelle haben eine schlechte Öko-Bilanz, sie verbrauchen schon bei der Herstellung wertvolle Ressourcen, ganz zu schweigen von ihren manchmal nicht sehr langlebigen Akkus.

Und noch ein letzter Tipp: Lassen Sie verblühte Stauden und Gräser über den Winter stehen. Die vorhandenen Samen dienen in den kargen Monaten nicht nur als wertvolle Vogelnahrung, sondern in den hohlen Stängeln können viele kleine Insekten überwintern.

Für den BUND Naturschutz Ortsgruppe Poing
Monika Stübich-Fritsch und Christina P. Tarnikas

 

 

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de