Praxis statt Theorie in Poing: Bergfeldschüler legen Hecke an
Kennen Sie den Lehrplan für die Grundschule? Wahrscheinlich nicht so genau. Inhalt im Fach Heimat- und Sachkunde ist unter anderem, dass die Kinder sich mit dem Thema Hecke und ihrer wichtigen Funktion für Mensch und Natur auseinandersetzen. Damit die Schülerinnen und Schülern diese Thematik hautnah miterleben können, hatten die Lehrer der Poinger Bergfeldschule die Idee, eine eigene Hecke neben dem Schulhof am Rande des Grünzugs anzulegen. Sie sollte aus verschiedenen Pflanzen bestehen und zugleich vielen Lebewesen als Nahrung und Unterschlupf dienen.
Zur Umsetzung holte man sich Beratung und Unterstützung bei der Poinger Ortsgruppe des BUND Naturschutz und beim Poinger Baubetriebshof. Nach einem ersten Ortstermin mit der Schulleitung, wurden mit Hilfe einer Gartenarchitektin Stauden, Bodendecker, Blühpflanzen, Obstgehölze und ähnliches ausgesucht und ein Pflanzplan aufgestellt. Den Kauf der Pflanzen unterstützte die ARGE Poing mit einer großzügigen Spende.
Dann konnte es auch schon losgehen. Mitarbeiter des Baubetriebshofs bereiteten den Boden vor, besorgten die Pflanzen wie Holunder, Weißdorn, verschiedene Beerensorten, Blutpflaume, Mirabelle, diverse Kräuter, Stauden, Bodendecker und viele mehr und brachten auch Werkzeug mit. An drei Vormittagen durften drei Klassen unter der fachkundigen Anleitung der BBH-Mitarbeiter und ein wenig Hilfestellung von BN-Mitgliedern nach Herzenslust hacken und scharren, einpflanzen, säen und gießen. Abgerundet wurde die Aktion durch Fragespiele, mit deren Hilfe die Gemeindegärtner ihr Fachwissen kindgerecht weitergaben. Die Schülerinnen und Schüler waren mit Feuereifer dabei und lernten viel Neues. Einige kündigten gleich an, dass sie ihr neues Wissen schnellstmöglich zu Hause mit Mama und Papa anwenden wollen. Also nicht wundern, liebe Eltern, wenn Ihr Kind plötzlich im Garten die Regie übernimmt!
Jetzt beginnt die spannende Zeit des Wartens, ob denn die Gewächse auch gedeihen und man schon bald ein wenig eigenes Obst ernten kann. Damit das klappt, müssen die Schülerinnen und Schüler sich auch weiterhin um die Hecke kümmern und vor allem an warmen Tagen kräftig gießen. Außerdem gibt es noch zwei „Kreativflächen“, auf denen die Kinder ihr gärtnerisches Talent mit den Pflanzen ihrer Wahl auch in Zukunft ausprobieren können. Alles in allem ein nachhaltiges Projekt, an dem noch viele Schülergenerationen lernen können und ihre Freude haben werden. Damit macht die Bergfeldschule ihrer erst kürzlich erworbenen Auszeichnung als „Umweltschule in Europa“ auf jeden Fall alle Ehre.
Für den BUND Naturschutz Ortsgruppe Poing
Christina P. Tarnikas