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Artenschutz

Brennpunkte

Radschnellverbindungen vor Freizeitradwegen

Der BUND Naturschutz unterstützt die Forderung der Gemeinden Forstinning und Anzing zum Lückenschluss des Radschnellweges und appelliert an den Landkreis beim Fahrradwegausbau ein deutliches Zeichen für die Verkehrswende zu zeigen.

24.02.2021

Pressemitteilung des AK Verkehr der BN-Kreisgruppe Ebersberg zum Lenkungsausschuss „Fahrradfreundlicher Landkreis“ des Kreistags im März 2021

Wer mit dem Rad zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu Freizeitaktivitäten fahren möchte, benötigt hochwertige Radschnellverbindungen. Hierfür müssen die Fahrradwege/-straßen unter anderem mittels entsprechender Breite und Belagsqualität ein zügiges und sicheres Fahren mit 20-30 km/h ermöglichen.

Radschnellwege sind nur in gemeinsamer Verantwortung und durch gemeinsames Handeln von Landkreis und Gemeinden zu schaffen. Dies bedeutet, dass Radfahrer*innen auch innerhalb von Gemeinden Vorrang haben sollten. Dies kann durch die Umwandlung von Straßen zu Fahrradstraßen passieren oder wie in unserem Nachbarbundesland Baden-Württemberg durch rote Fahrbahnmarkierungen sowie Vorrang für Fahrradfahrer*innen zum Beispiel an Straßeneinmündungen. (siehe Abbildung 1).  

Da es noch nicht im ganzen Landkreis und in allen Gemeinden Fahrradwege gibt und somit Fahrradfahrer immer noch sehr oft auf die von Kraftfahrzeugen stark frequentierten Straßen ausweichen müssen, empfiehlt der BUND Naturschutz eine Öffentlichkeitskampagne, um zum Beispiel mittels Bauzaunplakaten (siehe Abbildung 2) auf den gesetzlichen Mindestabstand beim Überholvorgang von Fahrradfahrern innerorts (1,5 m) und außerorts (2 m) hinzuweisen (StVO § 5 Absatz 4, seit 28. April 2020) .

Wir müssen alle zusammen die existenzbedrohenden Probleme unserer Zeit anpacken: die Klimakrise, den fortschreitenden Flächenfraß und das Artensterben. Das Fahrrad muss endlich auch im ländlichen Raum als ernste Alternative zum Auto anerkannt werden und dementsprechend auch die notwendige Fahrradinfrastruktur geschaffen werden. Ein „radltauglicher Naturerlebnispfad“ durch ein Naturschutzgebiet, wie er leider im letzten Jahr für die Verbindung zwischen Glonn und Moosach entschieden wurde, hilft bei diesem Problem in keiner Weise weiter – und ist somit letztendlich, nach unserer Ansicht, eine Fehlinvestition.

Benjamin Wirth
Sprecher AK Verkehr
der Kreisgruppe Ebersberg des Bund Naturschutz in Bayern e.V.