Die Ebersberger Gartenschilder - Werdegang eines Erfolgsmodels
Spätestens mit dem bayrischen Volksbegehren zur Artenvielfalt 2019 ist der Zustand unserer Erde (Earth Overshoot Day = Welterschöpfungstag; siehe: Über den Earth Overshoot Day - #MoveTheDate des Earth Overshoot Day (footprintnetwork.org) auch bei uns in alle Bevölkerungskreise vorgedrungen. Es entstand eine Art Aufbruchstimmung - auch im Landkreis Ebersberg. Und es wurde überlegt, wie jeder einzelne BürgerIn seinen Beitrag zur Verbesserung des Umgangs mit der Natur leisten könne.
Dabei rückten die nicht ganz unbedeutenden Flächen, nämlich die Privatgärten ins Blickfeld. Wäre es nicht sinnvoll, nicht nur die Landwirtschaft zur Nachhaltigkeit anzumahnen, sondern auch in diesen Flächen Natur wieder aufleben zu lassen? Ein „naturnaher“ Garten sollte der Natur, unserer Lebensgrundlage, also dem ihr ureigenen Phänomen: „Kreislauf“ angenähert sein. „Werden und Vergehen“, das muss erst wieder gelernt und akzeptiert werden. Natur ist nämlich nicht „sauber“ und „ordentlich“, sondern unterliegt gänzlich anderen Mechanismen, die sich in einem Kreislauf befinden. Und ein typisches Merkmal dessen ist die „Vielfalt“, sowohl in der Pflanzenwelt, als auch in der Tierwelt zB: in der Insektenwelt. Im Garten summt und brummt es!
Natürlich ist dies individuell unterschiedlich, denn die Gegebenheiten, wie z.B. die Größe der Fläche, die Lage, aber auch die Individualität und das Herz (!) des/der Gärtners/in spielen dabei eine Rolle. Aber das macht ja die Vielfalt aus.
„Einfältige“ Sauberkeitsideale, Bequemlichkeitsdenken usw. sollten überdacht werden. Die Zeiten der barocken, französischen Gärten sind eigentlich vorbei. Unsere Lebensgrundlage ist in Gefahr, und wir alle müssen dieser Tatsache Rechnung tragen.
Und so wurde im März 2019 nach dem erfolgreichen Volksbegehren in einer Runde engagierter Naturfreunde die Idee, eines simplen „Gartenschildchens“ geboren, mit dem jeder an seinem Gartenzaun darauf aufmerksam machen könnte, dass ein scheinbar „unordentlicher“ Garten durchaus nachhaltig für Tiere und Pflanzen ist.
Die Realisierung übernahm dann dankenswerterweise die Designerin Christine Wehling. Die Bilder steuerte Klaus Grünebach bei – mit einer beabsichtigten Besonderheit: Fast alle verwendeten Bilder entstammten dem „naturnahen“ 200qm – Garten des Fotografen! Also, glaubwürdiger geht es kaum!
Mit diesem guten Omen fand Klaus Grünebach auch bald eine Druckerei (K.Schmidle Druck & Medien GmbH, Ebersberg), besprach die notwendigen Druckbedingungen und trug, fast vier Monate nach Ideenfindung, die zwei, ein „Stieglitz“ und ein „Zaunkönig“ Gartenschildchen, je 100 Stück, eigenhändig in die BN Geschäftsstelle in Ebersberg.
Was dann geschah, übertraf alle Erwartungen. Mit geschickten Händen verbreiteten die BN Geschäftsstellen-Leiterin Regina Wegemann und ihre Helferin Ulli Schweitzer die Schildchen in der näheren und weiteren Umgebung. Einen Monat später mussten die nächsten 400 Stck. bestellt werden.
Die Nachfrage steigerte sich stetig, so dass nach zwei Jahren Regina Wegemann die Bitte nach einem dritten, und zwar „Igelschildchen“, äußerte und gleich ein „freundliches“ Igelbild von Martina Gehret mitsandte. Sofort entwarf wieder Christine Wehling im Austausch mit Klaus Grünebach das dritte Schildchen. Mit dieser Idee, dem Igelschild, traf Regina offensichtlich den Zahn der Zeit. Denn es wurde das begehrteste der drei Gartenschilder.
Wer nun Interesse an den Schildchen oder Fragen zum „naturnahen“ Garten hat, wende sich bitte an die Geschäftsstelle des BN Kreisgruppe Ebersberg.
Herzliche Grüße
Klaus Grünebach